"Der einzige Weg hinaus ist hindurch“ – durch die Angst hindurch, zur Freiheit. Zwei transformative Reisen
- balserpt
- 6. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Inspiriert von meiner Erfahrung im TV-Format „Raus aus der Angst“ (ARD Mediathek), in dem ich nur einen kurzen Zeitrahmen hatte, wir dafür aber intensiv und am Stück an den Ängsten der Klienten gearbeitet haben, habe ich dieses Format in meine Praxis gebracht. In einem kurzen, aber dichten Zeitraum begleite ich die Patient:innen durch ihre Ängste.
Letzte Woche durfte ich wieder zwei Menschen in diesem Rahmen durch ihre Ängste begleiten.
Immer wieder ein wunderschöner, feierlicher Moment – nach einem Prozess, der tief das Wesentliche berührt: das Geworden-Sein des Menschen, die

(Not-)Lösungen der Psyche, durch Schmerz und Erkenntnis hin zur Freiheit. Und für mich letztlich auch immer wieder ein Wunder, wie die Psyche dann die langbestehende Symptomatik loslassen kann – wenn verstanden wurde, was sie zeigen sollte.
Michael, ein 69-jähriger freundlicher und sehr lebensfroher Mann, kam nach Berlin gereist, um sich seinen Ängsten zu stellen. Er mietete sich für 5 Tage in einem schönen Hotel ein, und wir trafen uns jeden Tag in meiner Praxis. In der dritten Sitzung, der Hypnose, erkannte er die Wurzel und Ursache seiner Ängste – für ihn völlig überraschend, womit es zusammenhing und wie weit das zurückführte. (Das Unterbewusste ist quasi zeitlos …) Danach war auch die Konfrontation mit der meist gefürchteten Situation möglich, durch die ich ihn hindurch begleitete. Nach der fünften Sitzung verabschiedeten wir uns – beide glücklich und berührt, wie scheinbar unergründlich die Wege der Psyche sich bahnen. Er reiste frei und fröhlich nach Hause und hatte das Gefühl, jetzt wieder sein Leben und seine Freiheit genießen zu können. (das Foto unten, war sein letzter Wunsch vor der Abreise: "kann ich noch ein Bild von uns haben?"
Auch mit Frau V. war es ein tief berührender Prozess. Sie konnte aufgrund ihrer Ängste nicht nach Berlin in meine Praxis kommen, also machten wir diesen Prozess online – genauso intensiv und berührend. „Ich dachte nicht, dass ich mich jemals wieder in eine Bergbahn trauen würde." Eine Woche nach unserer vorletzten Sitzung, fuhr sie wieder mit der Seilbahn, in der sie ihre erste Panikattacke bekam. Sie hatte in dem Prozess nicht nur ihre Ängste überwunden, sondern vor allem wieder zu sich zurückgefunden. Sie hatte gespürt, dass sie innerlich irgendwie von ihrem eigenen Gleis abgekommen war – und verstand nun, was passiert war.
Für beide ein enormer Schritt! Einer, der Mut, Vertrauen, Überwindung – und den Prozess gebraucht hat.
Vor allem aber braucht es eines: den ersten Schritt!
Und daher möchte ich es allen ans Herz legen: Warten Sie nicht zu lange. Ängste werden zu einem Gefängnis – aus dem es aber auch wieder Wege hinaus gibt.
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