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„Wieviel wäre es dir wert, wenn du deine Angst loswürdest?“

Aktualisiert: 25. Aug.

Mit dieser Frage fing alles an.


Miriam zögerte nicht lange: „Sehr viel!“

Kurz darauf hörte sie von meinem „Raus aus der Angst“-Prozess. Und einige Wochen später stand sie tatsächlich in Berlin – bereit, sich eine ganze Woche auf diese innere Reise einzulassen.


Heute haben wir uns verabschiedet. Sie, mit Tränen in den Augen – eine Mischung aus Freude, Abschiedsschmerz und Ungläubigkeit. Denn sie hat in dieser Woche etwas wiedergefunden, was sie längst verloren glaubte: ihre Lebendigkeit.


Miriam ist 52, offen, neugierig, viel gereist. Ihr Leben lang war sie selbstständig unterwegs, oft Tausende Kilometer mit dem Auto – voller Freiheit.


Bis vor fünf Jahren. Da kam, scheinbar aus dem Nichts, eine Panikattacke auf der Autobahn. Ein LKW, Herzrasen, Todesangst.

Sie musste abgeschleppt werden. Und das Ganze wiederholte sich mehrmals, bis sie das Autofahren ganz aufgab.


Von außen schien klar: *„Die Autobahn macht Angst.“

Doch wie so oft zeigte sich im Prozess: Ängste sind nie zufällig. Sie sind Botschaften, die darauf hinweisen, dass etwas im Leben aus dem Lot geraten ist.


Die eigentliche Botschaft der Angst

In der inneren Arbeit wurde sichtbar, dass Miriam ihr Leben mehr und mehr „aus der Hand gegeben“ hatte.

* alte ausgediente Rollenmuster ihrer selbst in relevanten Beziehungen

* Der Beruf engte sie ein, kaum Spielraum, viel Druck

Ihr Muster: allen gerecht werden, immer funktionieren, durchziehen


Der Preis: sie verlor sich selbst – ihre Freude, ihre Richtung, ihre Lebendigkeit. Statt selbst zu gestalten, wartete sie darauf, dass andere ihr Freiheit und Perspektiven geben würden.

Die Angst kam nicht „aus dem Nichts“. Sie war keine „Störung“, sondern wollte aufrütteln. Ein Weckruf: So geht es nicht weiter!


Heilung ist kein Sprint

Miriam wollte den Prozess zunächst schnell durchziehen: Exposition, Autobahn fahren, Angst wegtrainieren. Schnell durchziehen…

Doch Heilung folgt einem anderen Tempo. Wir gingen tiefer: nicht das Symptom bekämpfen, sondern den inneren Zusammenhang verstehen.

Und etwas Entscheidendes veränderte sich:

Am vierten Tag der Intensivwoche verabschiedete ich eine andere Frau. Miriam lachte, wirkte lebendig, hatte konkrete Entscheidungen getroffen – Entscheidungen, die Mut erfordern und ihr Leben verändern werden.

Sie hatte mutige Entscheidungen getroffen – keine fertigen Lösungen, aber echte Schritte zurück zu sich selbst.

Ob sie bald wieder souverän auf der Autobahn fährt, ist heute nebensächlich. Wichtiger ist, dass sie ihr Leben zurückgewonnen und das Steuer wieder selbst in die Hand genommen hat.


Warum ich das teile

Viele bleiben in Situationen, die nicht mehr passen – aus Angst vor den Konsequenzen von Veränderung.

Doch Angst ist nicht unser Feind. Sie ist oft der deutlichste Wake-up-Call, den unsere Seele uns schicken kann.

Wenn wir sie verstehen, muss sie uns nicht länger festhalten.

ree

 
 
 

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